Der vorliegende Leitfaden stellt eine Konzeption dar, welche von einigen an der Mechanisierten Infanterie interessierten Mitgliedern entworfen wurde. Er ist somit nicht als unumstößlich anzusehen, sondern wird durch Trainings- und Missionserfahrungen weiterentwickelt und verändert. Er orientiert sich in großen Teilen an den Einsatzgrundsätzen der deutschen Bundeswehr, stellt jedoch mitnichten eine Kopie dieser Grundsätze dar. Vielmehr verbindet er diese mit Erkenntnissen anderer Streitkräfte und vor allem den Möglichkeiten, welche uns Arma 3 mit seinen verschiedenen Modifikationen zur Verfügung stellt. So ist zum Beispiel der aufgesessene Kampf leider nur mit sehr wenigen Fahrzeugen wirklich durchführbar. Der Leitfaden baut auf der TTT-SGA “Gepanzerte Fahrzeuge im TTT” (hier und hier) auf, weshalb auf alle dort vorkommenden Grundsätze verzichtet wurde, um Dopplungen zu vermeiden. Ein umfassendes Verständnis ist somit ohne das Studium dieser Grundsatzunterlage nicht möglich. Vor allem den Fahrzeugbesatzungen und dem Führungspersonal ist dieses Studium hiermit nahegelegt. Die Angehörigen der Schützentrupps sind mit der grundsätzlichen TTT-Infanterieausbildungen auch für den mechanisierten Kampf weitestgehend befähigt. Der Leitfaden richtet sich im Schwerpunkt an das Führungspersonal der Mechanisierten Infanterie und befasst sich aus diesem Grunde, zumindest im Anhang, auch mit erweiterten taktischen Vorgehensweisen in den verschiedenen Gefechtsarten und Geländebedingungen
Eine Gruppe der Mechanisierte Infanterie besteht aus einem Infanterietrupp und einem Schützenpanzer (SPz). Dadurch wird die Infanterie hoch mobil, verfügt über hohe Feuerkraft und ist vor leichten Waffen geschützt. Darüber hinaus erhält das Fahrzeug bei abgesessener Infanterie Schutz im Nahbereich, sowie bessere Aufklärungsmöglichkeiten.
Panzerabwehrwaffen ermöglichen dem abgesessen Trupp die Bekämpfung gegnerischer Kampf- und Schützenpanzer. Abgesessen kämpft die Mechanisierte Infanterie auf Kriegsschauplätzen, in denen gepanzerte Fahrzeuge alleine nur schwer einsetzbar sind. Das kann urbanes, aber auch offenes Gelände sein, überall dort wo die Fahrzeuge durch geringe Sichtweite oder durch Feindliche Infanterie und Fahrzeuge unmittelbar bedroht sind. Die Infanterie nutzt dazu das Gelände zum eigenen Vorteil. Im urbanen Gelände sind die Infanteristen abgesessen zum Orts- und Häuserkampf befähigt.
Das Gefecht der Mechanisierten Infanterie ist charakterisiert durch den schnellen Wechsel der Kampfweise zwischen auf- und abgesessenem Kampf, das enge Zusammenwirken der auf- und abgesessenen Kräfte, das Zusammenspiel von Feuer und Bewegung.
Mechanisierte Infanterie kämpft aufgesessen so lange wie möglich oder abgesessen mit Unterstützung der Schützenpanzer, wenn Lage und Auftrag dies erfordern. Schützenpanzer und abgesessener Schützentrupp bilden eine Einheit.
Wo immer möglich greift der Mechanisierte Infanteriezug mit aufgesessenen Schützentrupps an. So kommen Schnelligkeit und Stoßkraft am besten zur Geltung. Diese Kampfweise erlaubt eine schnelle Verlagerung des Schwerpunktes, ein enges Zusammenwirken mit Kampfpanzern, rasches Überwinden offenen Geländes, schnelles Umgehen von Sperren und ungünstigen Geländeabschnitten.
Wechsel der Kampfweise kann geschlossen oder in Teilen erfolgen, dabei ist die Führung, Bewaffnung und Ausrüstung zu befehlen. (Siehe Abschnitt 4)
Aufgesessene und abgesessene Kräfte wirken unmittelbar zusammen; dabei führt der Gruppenführer stets die Gruppe insgesamt. Die Besatzung auf dem Schützenpanzer
Abgesessen kämpfende Kräfte können gruppenweise oder zugweise zusammengefasst den Feuerkampf mit den Handwaffen und Panzerabwehrhandwaffen aufnehmen. Dabei werden sie durch die Turmwaffen unmittelbar unterstützt. Sie bedürfen in besonderem Maße der Unterstützung durch Feuer.
Die abgesessenen Schützentrupps können auch zeitlich begrenzt geschlossen und ohne Schützenpanzer in der Kompanie eingesetzt werden. Für zusammengefasst kämpfende Schützentrupps mehrerer Gruppen befiehlt die OPL eine einheitliche Führung. Ein Einsatz abgesessener Schützentrupps ohne Unterstützung durch Schützenpanzer sollte die Ausnahme bleiben.
Als Richtwert für den Abstand der Schützenpanzer zueinander sind 100m anzusetzen.
Weitab vom Feind, bei ungeklärter Lage, in unübersichtlichem Gelände und bei eingeschränkter Sicht sind in der Entfaltung zunächst schmale und tiefe Formen wie zum Beispiel die Kolonne zu wählen. Sollen möglichst viele Waffen eingesetzt werden, ist eine breite Form der Entfaltung, wie zum Beispiel Kette oder Keil, einzunehmen.
Merke: Anpassung ans Gelände geht vor Einhalten von Formationen.
Kommandant und Kraftfahrer beurteilen ständig das Gelände in Bewegungsrichtung und nutzen dessen Vorteile so aus, dass der Schützenpanzer der Sicht und dem Feuer des Feindes immer wieder entzogen wird. Der Kraftfahrer wählt den Weg in der befohlenen Bewegungsrichtung selbst. Er passt seine Fahrweise den Geländeverhältnissen an.
Bei der Geländeausnutzung kommt es immer darauf an, kein oder nur ein kleines Ziel zu bieten und sich in Feinrichtung nur so kurz wie möglich zu zeigen. Der Schützenpanzer bewegt sich außerhalb der Deckungen, beim Stellungswechsel und in der Sturmfahrt mit hoher Geschwindigkeit. Dabei sollte er sich grundsätzlich unter Feuerschutz von anderen Schützenpanzern oder Kampfpanzern befinden.
Es gilt: Keine Bewegung ohne Überwachung!
Kurze Kurven, plötzliches Abbremsen oder Beschleunigung erschweren es dem Feind, den eigenen Schützenpanzer zu bekämpfen.
Bei abgesessenen Schützentrupps bestimmen diese das Tempo, Schützenpanzer unterstützen diese unmittelbar mit Feuer und sichern nicht irgendwo anders hin. Falls für die Seitensicherung keine anderen Kräfte vorhanden sind muss der Kommandant in diese übernehmen, während der Richtschütze das Vorgehen der abgesessenen Teile überwacht.
Für den Kommandanten gilt: Nicht aus einer Stellung über den Höhenrand vorfahren, sondern erst zurücksetzen und dann seitlich vorfahren. Höhen umfahren oder, wenn das nicht möglich ist, mit hoher Geschwindigkeit unter Feuerschutz überwinden. In Senken, Gräben und Hohlwegen Schutz gegen Flachfeuer des Feindes suchen. Bewegungen von Zeit zu Zeit durch Beobachtungshalte unterbrechen, z. B. vor dem Überwinden eines offenen Geländeteils.
Wie Bewegung im Gelände, dazu: Kein Feuer ohne Bewegung, keine Bewegung ohne Feuer!
Bei überschlagenden Bewegungen des Zuges fahren die Schützenpanzer so weit vor (Anhalt: maximal halbe Kampfentfernung der Bordmaschinenkanone), dass sie unter Feuerschutz des überwachenden Schützenpanzers ihre neue Stellung beziehen.
Beim raupenartigen Vorgehen fahren die Schützenpanzer immer nur bis auf die Höhe des/der überwachenden Schützenpanzer(s) vor.
Richtungsangaben sind im aufgesessenen Einsatz mit Richtungspunkten im Gelände, „links/rechts“, „vor/hinter“ oder nach dem Uhrzeigerverfahren zu befehlen. Beim Uhrzeigerverfahren ist 12 Uhr die Bugmitte des Schützenpanzers. Die Richtung wird entsprechend den 12 Zahlen des Zifferblatts angegeben, z. B. „Kraftfahrer, 11 Uhr, 400 Doppelbaum, dort Stellung, Marsch, Marsch!“. Abweichend davon können auch Gradzahlen angegeben werden. In Stellungen sollte eine kurze Geländetaufe stattfinden.
Der Gruppenführer meldet unaufgefordert
Der Gruppenführer führt immer die gesamte Gruppe, unabhängig vom Kommandantenplatz. Der Truppführer ist der Stellvertreter des Gruppenführers und wird von diesem eingesetzt. Der erste Schützenpanzer wird vom Zugführer geführt, ihm sind alle Gruppen unterstellt. Wird ein Schützentrupp weiter unterteilt, muss befohlen werden, wer die verschiedenen Kräfte der Gruppe führt. Auf Zusammenarbeit angewiesene Kräfte können dem Zugführer oder einzelnen Gruppenführern zugeordnet werden.
Der Zugführer führt den Zug auf einem eigenen Zugkanal, auf dem sich die Gruppenführer befinden. Jede Gruppe hat zusätzlich einen eigenen Gruppenkanal, auf dem sich alle Gruppenmitglieder befinden. Dieser dient jedoch hauptsächlich der Kommunikation zwischen dem Gruppen- und Truppführer im abgesessenen Einsatz. Sowohl der vordere Kampfraum als auch der abgesessene Schützentrupp werden grundsätzlich mit Stimme geführt. Nur dringende Feind- oder Gefahrenmeldungen werden auch von den Schützen in diesem Kanal durchgegeben. Der Zugführer hält über einen eigenen Kanal (Kampfkanal) die Verbindung zur Kompanie/OPL, sein Funker (gleichzeitig Fahrer) hört seinen eigenen LR-Kanal ab (wenn vorhanden). Die jeweiligen Stellvertreter hören den nächsthöheren Funkkreis mit, verhalten sich dort jedoch weitgehend passiv. Alle Gruppen eines Zuges tragen den Rufnahmen des Zugführers mit entsprechender Nummerierung. Zum Beispiel Charlie-Zug: Charlie 1, Charlie 2… Die abgesessenen Trupps tragen die Bezeichnung ihrer Gruppe mit dem Zusatz “abgesessen”, zum Beispiel Charlie 1 abgesessen, Charlie 2 abgesessen. Das “abgesessen” ist hierbei immer mitzusprechen. Im Fahrzeug spricht grundsätzlich nur der Kommandant, die übrigen Soldaten nur, wenn sie aufgefordert werden, oder wenn sie eine wichtige Meldung haben (z. B. Panzer- oder Fliegerwarnung). Bei Feindaufklärung oder Gefahr ist es erlaubt, in ein Funkgespräch des Kommandanten hineinzusprechen. Wenn die Lage ruhig ist, können sicherlich auch normale Gespräche geführt und Vorschläge gemacht werden. Auf Zusammenarbeit angewiesene Kräfte klinken sich in den Zug- oder einen Gruppenkanal ein.
Eine Gruppe der Mechanisierten Infanterie besteht im Regelfall aus insgesamt neun Soldaten. Diese sind in vorderer ( 3 Soldaten) und hinterer Kampfraum ( 6 Soldaten ) unterteilt. Im aufgesessenen Einsatz sind der Gruppenführer, Richtschütze und Kraftfahrer der vordere und der Truppführer mit den Schützen 2 – 6 der hintere Kampfraum. Die Nummer 1 ist der jeweilige Führer Schützentrupp, also Gruppen- oder Truppführer. In Einklang mit den Gruppenführervorschriften des TTT kann der Gruppen-/Truppführer auch eine andere Nummer belegen. Der Zugtrupp besteht immer aus mindestens zwei Soldaten plus Zugführer, wobei der Fahrer gleichzeitig Funker ist. Nach Maßgabe der Missionsbauer oder OPL können noch weitere Soldaten, wie zum Beispiel Sanitäter oder UAV-Bediener, zum Zugtrupp gehören. Der Zugtrupp verfügt über einen eigenen Schützenpanzer, in der Regel ohne eigenen Schützentrupp. Ein Zug der Mechanisierten Infanterie besteht im TTT aus dem Zugtrupp und zwei oder drei Gruppen. Bei sehr kleinen Missionen mit nur zwei Gruppen kann der Zugführer selbst die erste Gruppe führen, deren Gruppenführer sowie der Zugtrupp entfallen hierbei. Bei sehr großen Missionen kann der Zugführer ebenfalls einen Schützentrupp erhalten.
Bei abweichenden Fahrzeuggrößen ist mit gesundem Menschenverstand eine eigene Gliederung zu finden. Für eine 11er-Gruppe bietet sich folgende Gliederung an:
Gruppenführer
Truppführer
Richtschütze
Kraftfahrer
Schützen 2 - 6
Die Bordmaschinenkanone ist die Hauptwaffe der Gruppe. Sie wird gegen ungepanzerte und leicht gepanzerte Ziele eingesetzt. Stark gepanzerte Ziele sind nur im Notfall und auf nahe Entfernungen zu bekämpfen. Die Bordmaschinenkanone wird durch das Turm-MG ergänzt, welches sich nicht gleichzeitig einsetzen lässt. Durch den Einsatz des Turm-MG lässt sich Maschinenkanonenmunition sparen, deshalb sind ungepanzerte Ziele grundsätzlich damit zu bekämpfen. Für den Kampf gegen stark gepanzerte Fahrzeuge werden die schweren Panzerabwehrraketen genutzt. Für die abgesessenen Teile ist das Maschinengewehr die Hauptwaffe. Dieses wird durch Gewehre, Unterlaufgranaten, Handgranaten und Panzerfäuste ergänzt. In bebautem Gelände ist die Handgranate das Hauptwirkmittel. Gepanzerte Fahrzeuge werden entweder mit der schweren Panzerabwehrwaffe aus Stellungen oder, auf eine Entfernung bis 400m, mit den Panzerfäusten bekämpft.
Die Ausrüstung ist natürlich immer vom Missionsbauer und der Lage abhängig, trotzdem gibt es Ausrüstungsgegenstände, welche sich besonders für den Kampf der Mechanisierten Infanterie anbieten. Ein großer Vorteil ist im Gegensatz zu normaler Infanterie ist, dass diese bereits auf dem Schützenpanzer mitgeführt werden können und eine logistische Versorgung seltener notwendig ist.
Dazu gehören:
Der Wechsel der Kampfweise wird in der Regel durch den Zugführer befohlen, nur in Notsituation durch den Gruppenführer. Dieser meldet diese Maßnahme sofort dem Zugführer.
Je nach Lage und Auftrag sitzen vom Schützenpanzer ab:
Dabei sind die hier genannten Trupps als Vorschläge zu verstehen, der Gruppenführer kann lageabhängig seine Soldaten in beliebige Trupps einteilen.
Zum abgesessenen Einsatz führen die Schützen die im Abschnitt 3 genannte Ausrüstung mit. Abweichungen bei der Ausrüstung oder der Zahl der absitzenden Schützen werden durch den Zug- oder Gruppenführer im Voraus befohlen. Der Gruppenführer befiehlt die Absitzrichtung (“Absitzen rechts”), die nächste Stellung und gibt, wenn vor dem Absitzen möglich, dem Schützentrupp eine Lageinformation. Wenn er nicht den Truppführer ausdrücklich als Führer des abgesessenen Trupps befiehlt, übernimmt er selbst die Führung, während der Truppführer auf den Kommandantenplatz wechselt. Dieser Befehl kann auch als Dauerbefehl zu Missionsbeginn gegeben werden.
Auf den Vorbefehl zum Absitzen holen sich die Soldaten die befohlene Ausrüstung und melden dies dem Truppführer. Dieser meldet danach die Bereitschaft an den Gruppenführer. Der eigentliche Absitzvorgang wird durch den Gruppenführer mit dem Befehl “Schützentrupp, absitzen (evtl. Wdh links/rechts)” eingeleitet. Hierbei sitzen die Schützen schnellstmöglich ab und bewegen sich so schnell wie möglich in die befohlene Stellung. Ein Verweilen hinter dem Schützenpanzer muss vermieden werden. Sobald alle Schützen abgesessen und aus dem unmittelbaren Umfeld des Schützenpanzers sind, meldet der Führer über Funk “Schützentrupp abgesessen”, erst danach kann sich der Schützenpanzer wieder frei bewegen. Das Absitzen ist, wenn möglich, in einer Deckung durchzuführen.
Das Aufsitzen wird in der Regel von demjenigen, der das Absitzen befohlen hat, befohlen. Dazu hält der Schützenpanzer in einer Deckung möglichst nah am Schützentrupp. Der Aufsitzpunkt/Aufnamepunkt kann auch vom Führer der abgesessenen Teile, wenn dies nicht der Gruppenführer ist, vorgeschlagen werden. Die Führer des Schützenpanzers und des abgesessenen Trupps sprechen sich ab und beginnen den Aufsitzvorgang.
Auf den Befehl “Aufsitzen” des Gruppenführers beginnt der Aufsitz/Aufnahmevorgang. Der Führer des Schützentrupps meldet den Beginn mit “Schützentrupp sitzt auf”. Ist der Gruppenführer abgesessen gewesen, wechselt auf diese Meldung hin der Truppführer in den hinteren Kampfraum, damit der Gruppenführer auf den Kommandantenplatz kann. Der Truppführer überprüft, ob alle drauf sind und meldet “Schützentrupp aufgesessen”. Zwischen der Meldung “Schützentrupp sitzt auf” und “Schützentrupp aufgesessen” ist der Schützenpanzer grundsätzlich nur in absoluten Notsituationen zu bewegen. Der Fahrer meldet die Bewegung über Funk, damit die Schützen gewarnt sind.
Beim Aufsitzen kommt es ebenfalls auf Geschwindigkeit an. Deshalb bietet es sich an, beim Aufsitzen nicht auf die Meldung des vorherigen Schützen zu warten. Stattdessen sitzen alle so schnell wie möglich auf, danach erst die Meldung von hinten nach vorne. Der Führer sitzt wenn möglich als letztes auf.
Dank der Arbeit von Redd und Tank ist es uns nun mittlerweile vergönnt auch in ArmA den aufgesessenen Kampf zu führen. Dabei verbleibt der Schützentrupp ganz oder teilweise auf dem Fahrzeug und kann vom Fahrzeug aus wirken. Auch die Eigensicherung der Gruppe kann hierdurch aufgesessen gewährleistet werden. Dies führt zu einer insgesamt höheren Beweglichkeit und Flexibilität.
Es stehen dem hinteren Kampfraum Winkelspiegel zur Beobachtung und drei Luken zum Feuerkampf zur Verfügung. Die Luken werden als linke, rechte und mittlere Luke bezeichnet. Die mittlere Luke ist im Regelfall der Platz des Truppführers. Von hier aus koordiniert er den aufgesessenen Feuerkampf. Eine Luke sollte vom Maschinengewehrschützen besetzt werden, während sich für die Zweite der Grenadier anbietet. Abweichungen können immer befohlen werden und bei einem teilweisen Wechsel der Kampfweise sind die Luken nach Möglichkeit besetzt zu lassen. Hierbei ist darauf zu achten, dass sich die Sitzplätze nur bei geöffneter Heckluke wechseln lassen, dies hat also direkt während dem Absitzen des Teiltrupps zu geschehen. Der Einsatz von schultergestützten Panzerabwehrhandwaffen ist leider aus dem hinteren Kampfraum nicht möglich.
Der Schütze der linken Luke hat einen Sicherungsbereich von 7 bis 11 Uhr, der rechte von 1 bis 5. Der Schütze in der mittleren Luke hat 5 bis 7 Uhr und da er in der Regel der Truppführer ist, prüft er darüber hinaus die Sicherungsbereiche der anderen beiden Schützen. Die anderen Schützen beobachten unter Luke durch ihre Winkelspiegel. Feindmeldungen sind dabei soweit wie möglich nach dem hier verlinkten Schema zu machen.
Grundsätzlich sind sofort mit dem Aufsitzen auf den Schützenpanzer die Luken zu besetzen und zu öffnen. Der Gruppen- oder Truppführer befiehlt mit einem einfachen “Luken öffnen” und “Luken schließen” die jeweiligen weiteren Handlungen.
Bei Schützenpanzer in Stellung ist die Schussgenauigkeit der Handwaffen mit dem abgesessenen Kampf vergleichbar. In Bewegung sinkt diese jedoch rapide, weshalb in der Bewegung der Feind hauptsächlich niedergehalten wird. Der Feuerkampf wird durch den Truppführer oder Gruppenführer geleitet. Im Nahbereich ist darüber hinaus der Einsatz von Handgranaten vom Schützenpanzer möglich.
Bewusstlose Verwundete können momentan nur auf die Plätze ohne Luke eingeladen werden. Damit können im hinteren Kampfraum maximal drei Verwundete transportiert werden.
Je nach Lage muss der Schützenpanzer durch die Infanterie an den Seiten und nach hinten abgesichert werden. Dies ist vor allem in bewaldetem und urbanem Gelände der Fall. Dazu muss der Schützentrupp zumeist ganz oder teilweise absitzen, da ein Kampf vom Fahrzeug bei den meisten Schützenpanzermodellen nicht möglich ist. Je nach Lage sind sind für die Sicherung ein Zwei-Mann-Team bis zum kompletten Schützentrupp notwendig. Dies ist bereits bei der Stellungswahl zu beachten, da der Schützentrupp zumeist gleichzeitig noch andere Aufgaben hat. Bei einem Unterziehen in gedeckter Aufstellung ist der Schützenpanzer auch nach vorne durch einen Alarmposten zu sichern
Auffahren auf eine Sperre, Hinterhalt, Kampfpanzer und Panzerabwehrschützen:
Bei Hinterhalt durch schwachem Feind, schnellstmöglich Feuerüberlegenheit erringen und weiter ansetzen.
Merke: Schützenpanzer sind nicht duellfähig. Im direkten/frontalen Kampf gegen Panzer ist das bestmögliche Ergebnis, diese mit in den Tod zu reißen.
Erst in Zusammenarbeit mit anderen Waffen erzielt die Panzergrenadiertruppe ihre höchste Wirkung im Gefecht. Der Einsatz ohne unterstützende Truppengattungen ist die Ausnahme.
Im Normalfall kämpft Mechanisierte Infanterie im Verbund mit Kampfpanzern. Dabei gibt es drei verschiedene Einsatzarten.
Unterstellte Infanterie ist im Angriff in stark durchschnittenem, schwierigem, bedecktem oder bewaldetem Gelände einzusetzen. Ihre Unterstützung durch die Turmwaffen der Schützenpanzer muss angestrebt werden.
Bei jeder sich bietenden Gelegenheit ist die Unterstützung durch Steilfeuerwaffen zu nutzen. Besonders im Angriff ist Mörserfeuer auf die Einbruchstelle eine große Hilfe.
Die Zusammenarbeit mit Panzern, Steilfeuer, Infanterie oder anderen (und vor allem mit dem eigenen Schützenpanzer) ist nur dann für alle Beteiligten ein Gewinn, wenn die Kommunikation funktioniert. Dazu gibt es verschiedenste Hilfsmittel, von Funk über Sicht- und Geländezeichen, bis hin zum Handwaffeneinsatz. Dabei wird die unterstützende Waffe im Idealfall wie ein normales Buddyteam geführt, behandelt und angesprochen. Dabei ist sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung eine gute Planung und Erkundung durch den Gruppenführer anzustreben. Der Gruppenführer muss wissen, welche Sicht- und Wirkbereiche durch den Unterstützer abgedeckt werden können. Für eine vereinfachte spätere Gefechtskommunikation sind eine Geländetaufe, Geländeeinweisung und/oder eine Geländespinne/Entfernungsspinne die Mittel der Wahl. Für die Geländetaufe kann es sinnvoll sein, dass der SPz in gedeckter Aufstellung verbleibt und Gruppenführer, Truppführer und Richtschütze eine Beobachtungsposition einnehmen. Bei aufgesessener Geländetaufe, kann der Gruppenführer im Kommandantensitz verbleiben, während der Truppführer auf den Richtschützensitz geht, danach wechselt der Truppführer auf den Kommandantensitz und weist den Richtschützen ein. Am besten ist es, wenn eine Sichtverbindung zwischen den verschiedenen Kräften besteht.
Grundsätzlich sollte die unterstellte oder auf Zusammenarbeit zugewiesene Waffe mindestens über den jeweiligen Zugfunk geführt werden. Je nach Lage und Auftrag kann sogar eine Führung über den Gruppenkanal einer Gruppe sinnvoll sein. Ein “Umweg” über Gelb ist nach Möglichkeit zu vermeiden.
Zu den weiteren Möglichkeiten der Kommunikation gibt der Wiki-Artikel Führen weitere Informationen.
Abhängig von der Lage und vom Auftrag wird der Kampf aus der Bewegung oder aus einer Stellung geführt. Durch Feuer aus der Bewegung von fahrenden Schützenpanzern oder stürmenden Schützen lässt sich der Feind in der Regel nur für kurze Zeit niederhalten, weshalb der Kampf aus Stellungen anzustreben ist.
Für die Stellungswahl gelten folgende Kriterien:
Grundsätzlich gilt: Schussfeld geht vor Deckung.
Die verschiedenen Stellungsarten sind:
Zu jeder Stellungsart, gehört mindestens eine Wechselstellung.
Merke: Eine Stellung wird grundsätzlich nach hinten verlassen!
Soll den Schützenpanzer vor dem Flachfeuer des Feindes weitgehend schützen, seine Wärmesignaturen gegen die Beobachtung durch Wärmebildgeräte nach möglichst vielen Seiten abschirmen, ihn der Bodenaufklärung und möglichst auch der Aufklärung aus der Luft entziehen.
Teilgedeckte Stellungen finden sich: hinter Bodenwellen, hinter Böschungen und Erdaufwürfen, hinter Trümmern und Bauten und in Gräben.
Wie teilgedeckte Stellung, allerdings kann hier nur der Kommandant beobachten, die Waffenanlage befindet sich hinter der Deckung und kann nicht wirken.
Der SPz hat keinen Schutz vor Waffenwirkung, ist aber der feindlichen Aufklärung weitestgehend entzogen. Versteckte Stellungen können liegen: Im Wald, in Buschgruppen oder in bebautem Gelände, z.B. in Gebäuden oder unter Überdachungen.
Beachte: Bei Arma ist eine versteckte Stellung auf Grund des KI-Verhaltens problematisch. Auch bei TvT-Missionen muss immer die Möglichkeit unterschiedlicher Grafikeinstellungen und die maximale Renderweite beachtet werden. Deshalb hier wenn möglich feste Objekte wie Mauern oder Gebäude nutzen.
Zu jeder Stellung erkundet die Gruppe mindestens eine Wechselstellung für den SPz. Diese wird auf Befehl oder selbstständig bezogen, wenn:
Für die Erkundung und Vorbereitung der Wechselstellung gelten die gleichen Grundsätze wie bei der Stellung. Sie muss mindestens um 50 m seitlich versetzt liegen. Der Mindestabstand zum Nachbarfahrzeug ist einzuhalten. Der Kraftfahrer ist in den Weg zur Wechselstellung einzuweisen. Das Beziehen der Wechselstellung ist immer zu melden. Diese Meldung ist von besonderer Wichtigkeit, wenn keine Sichtverbindung zum Zugführer besteht. Muss der Schützenpanzer eine Wechselstellung beziehen, fährt er, mit den Turmwaffen in Feindrichtung, bis in die nächste Deckung zurück, verschiebt sich seitlich und fährt von dort zügig vorwärts in die Wechselstellung.
Der Schützenpanzer bezieht eine Stellung auf Befehl des Zugführers. Bis dahin steht er in gedeckter Aufstellung, zum Beispiel:
In gedeckter Aufstellung muss der Schützenpanzer so stehen, dass er die Stellung rasch von hinten beziehen kann und möglichst lange der Erd- und der Luftaufklärung sowie der Wirkung feindlicher Waffen entzogen ist. Scheunen, Hallen, Garagen oder sonstige Überdachungen eignen sich besonders als Platz für die gedeckte Aufstellung. Sie erschweren zudem die feindliche Infrarot- und Wärmebildgerät-Aufklärung. Wälder bieten, je nach Jahreszeit, nur einen bedingten Schutz.
In gedeckter Aufstellung kann der Schützenpanzer stehen
Aus der gedeckten Aufstellung bezieht der Schützenpanzer die Stellung in schneller Vorwärtsfahrt. Der Kommandant führt den Schützenpanzer so in die Stellung, dass
Ein Stellungsraum besteht aus mehreren erkundeten und vorbereiteten Stellungen und Plätzen für die gedeckte Aufstellung. Er ermöglicht der MechInf, den Kampf aus wechselnden Stellungen und in verschiedene Richtungen zu führen. Dabei können abgesessene Kräfte in Ausnahmefällen in Stellungen eingesetzt werden.
Weitere Informationen zu Stellungen und Stellungswechsel sowie eine Bebilderung findet sich im Wiki-Artikel Panzer.
Handout Auf- und Absitzen von Golani: mechinf_wechsel_der_kampfweise.pdf