Im Folgenden wird der generelle Umgang mit der Karte, dem Kompass und dem Kartenwerkzeug erläutert. Dies ist zum Navigieren ohne GPS, Festlegen von Marschrouten, für die Aufgabe als JTAC oder auch zum bloßen Zurechtfinden im Gelände notwendig. Führungskräfte müssen das Arbeiten mit der Karte verinnerlichen, aber auch einfache Soldaten sollten zumindest die grundlegende Kartenarbeit beherrschen. Das sorgt für Zeitgewinn, Effizienz und Struktur innerhalb der Reihen – vor allem wenn man unter Stress steht.
Die Karte ist das Fundament der Navigation. Ohne die Karte steht man im Gelände erstmal ziemlich orientierungs- und planlos da. Die Karte lässt sich standardmäßig über die Taste M öffnen. Jemand der eine Karte besitzt, kann Dank des Addons r_unfold auch Spielern die keine Karte besitzen diese zur Verfügung stellen, indem er die Karte vor sich auf den Boden ausbreitet (ACE-Eigeninteraktionsmenü). Nachts kann man mit einer Taschenlampe seine Karte beleuchten (ACE-Eigeninteraktionsmenü auf der Karte).
Es gibt zwei Varianten der Karte, die Reliefkarte und eine Satellitenkarte. Während die Reliefkarte für die Darstellung der Geländebeschaffenheit geeignet ist, eignet sich die Satellitenkarte um Gebäude oder kleinere Dinge, wie z.B. Mauern, zu identifizieren. Die Ansicht lässt sich mit dem Icon links von der Uhrzeit umschalten.
Ein weiteres, wichtiges Merkmal der Karte sind die Höhenlinien. Sie stellen Erhebungen und Senken des Geländes dar. Je enger diese Linien sind, desto steiler ist das Gelände. Gipfel oder die Höhe einer Ebene werden mit Höhenmarken beschrieben und sind damit die erste Anlaufstelle zur Ermittlung der Höhe. So kommen auch die Bezeichnungen, z.B. “Hill 176”, zustande.
Dies ist der Abstand zwischen den Höhenlinien in Metern und beschreibt damit den Höhenunterschied. Dieser ist abhängig von der Zoom-Stufe und wird unten rechts am Bildrand beschrieben.
Alle fünf Höhenlinien ist eine rote Höhenlinie, die sogenannte Zähllinie, eingezeichnet. Sie erleichtert das Abzählen der Höhe enorm. In der Realität sind die Zähllinien mit Zahlen versehen, die bergwärts gelesen werden und somit die Richtung der Steigung anzeigen. In ArmA ist dies leider nur aufgrund der umliegenden Höhenmarken möglich.
Der Kompass steht im TTT in der Regel jedem Soldaten zur Verfügung. Mit ihm kann man immer die Himmelsrichtungen ablesen und, mit zusätzlicher Hilfe der Karte, eine Positionsbestimmung durchführen. Normalerweise öffnet man den Kompass in ArmA 3 mit der TasteK , um ihn dauerhaft angezeigt zu bekommen mit “2x K ”. Wenn die Karte geöffnet ist, wird der Kompass ebenfalls angezeigt und dabei immer mit der Orientierungslinie in Blickrichtung ausgerichtet.
Die Kompassrose zeigt die vier Himmelsrichtungen, eine Gradeinteilung in 360 Grad und eine Einteilung der Marschzahl in 64 Schritten an. 0 Grad stellt immer Norden dar, 90 Grad immer Osten, 180 Grad immer Süden und 270 Grad immer Westen.
Im Deckel des Kompass findet sich ein Visierlinie. Mit diesem Draht wird das Ziel anvisiert. Sobald der Draht und das Ziel deckungsgleich sind kann anhand der auf dem oberen Kompassrand angebrachten Orientierungslinie (Verlängerung der Visierlinie) die Grad bzw. die Marschzahl des anvisierten Ziels abgelesen werden.
Bitte bedenkt, dass die Gradzahl immer relativ zur ablesenden Person ist. Das bedeutet, dass wenn ihr ein Ziel anpeilt, ein paar Schritte seitlich von euch entfernt, eine völlig andere Gradzahl anliegt. Beachtet das bei der Zielangabe. Es ist immer besser, die Zielangabe mit Himmelsrichtung und Hilfsziel durchzugeben, statt mit Gradzahl, vor allem wenn die Ansagen Gruppenübergreifend sind.
Im Umgang mit der Karte bietet sich das Kartenwerkzeug als Hilfsmittel an. Damit kann man Entfernungen messen und Gradzahlen auf der Karte ablesen. Aufgerufen werden kann das Kartenwerkzeug über das ACE-Eigeninteraktionsmenü, solange man auf der Karte ist. Es erscheint beim ersten Öffnen am unteren linken Kartenrand.
Das Kartenwerkzeug wird mit gehaltener linker Maustaste verschoben und mit linker Maustaste und Alt gedreht. Drehpunkt ist dabei die Mitte der Kompassrose.
Zusätzlich lassen sich mit Hilfe des Kartenwerkzeugs gerade Linien ziehen. Dazu zieht man eine Linie mit linker Maustaste und Strg entlang des Lineals. Außerdem lässt sich das Kartenwerkzeug über das ACE-Eigeninteraktionsmenü am Kompass (Ausrichtung des Avatars) oder gen Norden ausrichten.
Dient zur Entfernungsmessung von Entfernungen bis zu 6 Kilometern.
Dient zur genaueren Entfernungs- und Koordinatenbestimmung im Bereich bis 100 Meter.
Mit der Orientierungslinie kann man beim Drehen des Kartenwekzeugs die Grad- bzw. Marschzahl an der Kompassrose ablesen und einstellen.
Zeigt identisch zum Kompass die Himmelsrichtungen, eine 360-Grad-Einteilung und die Marschzahlen bis 64 an.
Das Koordinatensystem ist in Gitter, sog. Grids, untergliedert. Die Größe eines Grids ist abhängig von der Zoomstufe. Hier lässt sich die Größe mit Hilfe der Angabe unten rechts unterhalb des Konturintervalls ermitteln. 1 km beschreibt das größte Grid, 100 m das kleinste.
Gelesen werden die Koordinaten von unten links nach rechts (Rechtswert) und nach oben (Hochwert) gemäß dem Spruch “Ran an den Baum, rauf auf den Baum”. ArmA sieht nur Koordinaten mit sechsstelligen Koordinaten vor.
Wird eine Position mit achtstelligen Koordinaten übermittelt, dann bedient man sich des Planzeigers. Das Kartenwerkzeug wird nach Norden ausgerichtet, so kann präzise gearbeitet werden. Der Planzeiger wird mit dem Nullpunkt an die obere rechte Ecke angelegt. Jetzt zählt man die Striche ab bis man an der richtigen Position angelangt ist. blockquoteAchtung Nicht vom Planzeiger verleiten lassen! Dessen Skala geht in Nord-Ausrichtung von rechts nach links, nicht von links nach rechts! Eine Ausrichtung nach Süden ist derzeit nicht präzise möglich.blockquoteHat man die Zahl ermittelt, so hängt man diese an das Koordinaten-Grid an und hat damit die Position ermittelt. Mit derselben Methode lassen sich auch präzise Koordinaten ablesen, beispielsweise bei der Positionsbestimmung.
Für die Positionsbestimmung mit Karte, Kartenwerkzeug und Kompass sind mindestens zwei Fixpunkte notwendig. Dies können eindeutige Geländemarken wie Gebäude, Gipfel, Felsen oder auch Kreuzungen sein. Wichtig ist, dass man diese zweifelsfrei auf der Karte identifizieren kann. Zur eigentlichen Positionsbestimmung geht man wie folgt vor
Wenn man seine eigene Position und die des Ziels kennt, kann man mit Hilfe von Karte und Kartentool eine Marschzahl bestimmen. Mit dieser kann man dann mit dem Kompass den Weg zum Ziel finden. Dazu legt man das Kartentool mit der Mitte der Kompassrose auf die eigene Position. Danach dreht man das Kartentool so, dass die Orientierungslinie auf das zu erreichende Ziel zeigt. Jetzt kann man an der Schnittstelle der Orientierungslinie mit der Kompassrose die Marschzahl und Gradzahl ablesen. Mit dem Kompass folgt man dann dieser Marschzahl bis zum Ziel (hoffentlich). Es bietet sich dabei auch an, gleichzeitig die Entfernung zu bestimmen um eine ungefähre Vorstellung der Marschdauer zu erhalten.
Dabei sollte man auch die Höhenlinien beachten, da sich Gefälle oder Steigungen auf die Dauer des Marsches auswirken.
Bei weiteren Strecken bietet es sich an, die zurückzulegende Wegstrecke in mehrere Abschnitte zu unterteilen und für jeden Abschnitt eine Marschzahl zu bestimmen. Hierbei orientiert man sich an markanten Geländepunkten. Diese Abschnitte lassen sich gut in einer Marschtabelle darstellen.
Wegpunkt | Beschreibung | Koordinate Rechtswert | Koordinate Hochwert | Marschzahl | Höhe | Entfernung horizontal | Entfernung vertikal |
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1 | Militärgelände | 128 | 166 | 15 | 88 | 1400 | 94 |
2 | Tankstelle | 141 | 165 | 17 | 19 | 1300 | 67 |
3 | Kraftwerk | 154 | 162 | 18 | 16 | 1350 | 3 |
4 | Hügel westwärts Anthrakia | 160 | 163 | 14 | 35 | 550 | 19 |
5 | Anthrakia (Kirche) | 166 | 161 | 20 | 17 | 700 | 18 |