Der Wiki-Artikel bezieht sich auf das Feedback der Missionsteilnehmer. Damit wir hier eine gewisse Struktur haben und sich jeder an die Regeln hält, wird der mündliche und der schriftliche AAR von einer bestimmten Person (Moderator) moderiert.
Erläutert wird vom Sinn über den Inhalt und Organisation, auch klare Informationen was erwünscht und unerwünscht ist. Kritik ist willkommen, solange diese konstruktiv ist.
Der AAR nach Abschluss einer Mission wird von einem als Moderator gekennzeichneten Mitglied moderiert. Sinn einer moderierten AAR ist es, dass eine Person für den reibungslosen Ablauf der AAR zuständig ist und sich alle Mitspieler ungeachtet dessen Rang an die Regeln halten. Des Weiteren gibt der Moderator die Fragen vor, sodass keine wirres Gerede in der AAR stattfindet und lediglich der AAR dienliche Punkte besprochen werden.
Der Moderator hat folgende Kernaufgaben:
Ein „After Action Report“, also eine rückblickende Analyse des Manövers bzw. Trainings oder einer Mission, gehört zum Lern- und Optimierungsprozess dazu. AAR geben uns Feedback. Und Feedback macht uns besser. Ganz wichtig: Ein AAR ist immer subjektiv - es schildert die Sicht der Erlebten und beurteilt die eigene Lage und Leistung sowie das erlebte Zusammenspiel mit anderen Einheiten.
Beispiel-Fragen, die in einem guten AAR beantwortet werden:
Wie ihr seht, sind die Fragen sehr spezifisch formuliert, drehen sich um den erteilen Auftrag und schildern immer aus der Ich- oder Wir-Perspektive.
Zusätzlich können technische Probleme erwähnt werden:
Nicht vergessen: Ein persönlicher AAR ist immer subjektiv!
Wir müssen beim AAR akzeptieren, dass keiner von uns in der Lage ist, eine korrekte Darstellung aller Geschehnisse abzuliefern. Daher sind taktische Fehler nur im Konsens zu erarbeiten. Selbst als „Zeus“ ist das nicht möglich, da man auch dort nur ein Bruchteil mitbekommt, trotz Vogelperspektive und sichtbaren Einheiten. Ein persönlicher AAR ist ein Mosaik, jeder trägt ein Fragment zum Gesamtbild bei, nur zusammen kann man den kompletten Gefechtsverlauf darstellen. Ihr kennt das: „Ein Unfall, 5 Zeugen und mindestens 6 unterschiedliche Geschichten, wie sich der Unfall zugetragen hat.“
Zudem ist es unmöglich zu beurteilen, warum eine andere Einheit oder ein Vorgesetzter sich taktisch so entschieden hat. Die Aussage, „also ihr hätte deutlich früher einen MedEvac rufen sollen“ ignoriert beispielsweise die Tatsache, dass der Spieler eine völlig andere Situation erlebt hat, einen anderen Wissenstand hatte (Subjektivität) und daraus eigene Schlüsse gezogen hat - die „limitierenden Faktoren“.
Auch die Position in der Mission ist wichtig: Erfahrungsgemäß können taktische Einschätzungen top-down deutlich leichter getroffen werden, als bottom-up - durch den Informationsvorsprung der Führungskräfte. Als Stoppelhopers weiß ich schlichtweg nicht, was beim OPL abgeht. Gleichzeitig können taktische Auswirkungen von einfachen Soldaten vor Ort deutlich besser beurteilt werden, als vom Feldherrenhügel. Hier haben die Stoppelhopser durch den direkten Kontakt zum Feind einen Informationsvorsprung.
Aussagen, die im AAR vermieden werden sollten sind etwa taktische Verbesserungsvorschläge nach oben dieser Art:
„also ich hätte das ja so gemacht …“
„ich hab ja nix zu sagen, aber taktisch war das …“
Alternative:
„Wir hatten Probleme aufgrund der Situation XYZ“
„… die Anweisung empfand ich als Wiederspruch zu meinem Auftrag, …“
Das ist wichtig für die Führungskräfte, diese können dann erläutern oder auch erkennen, dass hier etwas schief lief.
Auch zu vermeiden ist unspezifisches Selbstlob:
„Mein Team war super, hat alles toll geklappt. Ich war der beste.“
Alternative:
„Sehr gut gefallen hat mir heute, dass die Rundumsicherung sehr gut geklappt hat. Auch wurde regelmäßig nach jedem Feuergefecht ein Waffencheck durchgeführt. Das war super. Was ich verbessern muss …“
Frust-AARs: Schlechte Spielabende haben häufig nichts mit dem Spielverlauf zu tun, sondern mit „offline“-Problemen. Sei es, dass das Spiel abschmierte, der Hamster gestorben ist oder sonstwas. Vor dem AAR drüber nachdenken, warum ihr gerade gefrustet seid - und nicht irgendwelche Vorwände oder Mini-Aufreger von der Maus zu Elefanten aufpumpen.
Nicht vergessen: Handwerkliche Fehler sollen in den AAR.
Rechnet mit beständiger Kritik Eurer Vorgesetzten zum infanteristischen „Handwerk“ - die TFs werden dazu in Zukunft aufgefordert und geschult.
Beispiel: Wer den Befehl „Deckung“ bekommt und sich dann hinter einen Busch stellt, muss damit rechnen, dass das Problem anonymisiert im AAR auftaucht. Denn das muss trainiert werden. Das gleiche gilt für den TF: Wenn die Order vom ZF kommt, „Stellung beziehen“ und der MG-Trupp wird mangelhaft ausgerichtet, kommt das in den AAR als ToDo fürs nächste Training. Und wenn der ZF die Order bekommt „Zug greift Dorf Bielefeld“ an und er hat in 30 Minuten seine Männer immer noch nicht von Fleck bewegt, muss das ebenfalls in den AAR. Diese AARs sind das Futter für unsere Ausbildungsinhalte, besonders für Trupp-Trainings. Daher alles rein was zum Handwerk gehört!
Nicht vergessen: Dilemmas sind die Würze im Spiel - Fehler die Folge.
Bei Kritik nie vergessen: Wir alle müssen akzeptieren, dass kein Mensch in der Lage ist, eine perfekte „Leistung“ in einer Mission abzuliefern - denn die Missionen sind so gestaltet, dass wir immer an die Grenzen kommen oder gar vor Dilemmas gestellt werden (Pest oder Cholera) - erst dann sprudelt das Adrenalin und der Spielspass tritt ein. Man hat nie genügend Informationen, nie die totale Feuerüberlegenheit - daher gerät man häufig in äußerst brenzlige Situationen oder trifft Entscheidungen aus dem Moment, die im Nachhinein offensichtlich nachteilig waren. Das ist der Reiz des Spiels. Jeder darf Fehler machen - nur darf man nie vergessen daraus zu lernen. Der AAR dient also dazu, die eigenen Entscheidungen mit dem Auftrag abzugleichen und kritisch zu überprüfen, welche Entscheidungen hätten getroffen werden können.
Nicht vergessen: Kleine Fehler - große Auswirkungen!
ArmA ist ein Spiel, dass selbst kleinste Fehlentscheidungen mit großen Auswirkungen segnet.
Mein Auftrag als TF: „Sichern Sie die Basis!“
In der Basis steht ein schweres MG, welches zur Verteidigung besetzt werden könnte. Ich vergesse das MG und lasse es unbesetzt - in der Folge konnte der Feind mit leicht gepanzerten Fahrzeugen die Basis überrollen.
Mein Auftrag als Nr. 6: „Sichere den Rückraum meines Trupps!“
Ich drehe mich um, um meine Kollegen beim Feuergefecht zuzusehen, dabei wird mein gesamter Trupp von hinten erschossen, da ich nicht gesichert habe.
Solche Dinge müssen in den AAR, damit wir daraus lernen können. Fehler dürfen bei uns gemacht werden und werden gemacht. Je mehr Fehler - umso größer der Lerneffekt für uns alle.
Fazit: AARs sollen uns besser machen!
Also: Seht den AAR vor allem als Werkzeug, wie ihr selbst Euch und Euren Trupp verbessern könnt. Teilt Eure Erfahrungen und gelernte Lektionen im AAR mit. Rechnet damit, dass ihr Fehler macht - und genauso eure Kameraden. Trennt Frust und Erlebtes und beschränkt Euch beim AAR darauf, dass zu schildern, was ihr gemacht und gesehen habt - und die Schlüsse, die ihr daraus zieht. Und vor allem gilt: Prüft, ob ihr Euren Auftrag in der Mission erfüllt habt.
PS: „Roleplay-AAR“ sind natürlich weiterhin gewünscht und tolles Lesematerial.
Theoretisch kann von Soldat bis Offizier jeder einen AAR-Thread im Discord eröffnen. Es wird im besten Fall davon abgesehen, dass ein Gastspieler diesen eröffnet.
Die OPL oder eine andere ernannte Person wird den AAR-Thread in der Regel am Missionsabend erstellen. Passiert dieses nicht bis zum Folgetag um 09:00 Uhr, kann jeder Missions- und Trainingsteilnehmer den AAR-Thread erstellen.
Für einen AAR-Thread gilt folgendes Format:
Datum - OP Name
Beispiel: 29.02.2024 - SGA Medic 2.0
Bei spontanen Events darf jeder ab dem Rang "Soldat" einen AAR-Thread direkt nach dem Event eröffnen. Am besten wäre es in diesem Fall, wenn es der Organisator des spontanen Events macht. Dabei gilt es zu beachten, dass das Format eingehalten wird.
Beispiel: 29.02.2024 - OP: Großer Bär