Das Fire Direction Command Briefing (FDCB) ist das Herzstück der indirekten Feuerunterstützung und gliedert sich dabei in sieben Zeilen. Diese werden ähnlich dem 5-Liner der Logistik oder auch dem 9-Liner des FAC abgearbeitet. Motiviert wird die Übergabe eines Feuerbefehls in Form eines Fire Direction Command Briefings dadurch, dass damit alle für den Auftrag wesentlichen Daten strukturiert übertragen werden können. Dadurch sollen zum einen Missverständnisse vermieden und der nötige Funkspruch beschleunigt werden.
Nummer | Bezeichnung | Beispiel |
---|---|---|
0 | Nummer | A001 |
1 | Typ | Typ I |
2 | Art | Punktangriff |
3 | Koordinate | 0335 - 0257 |
4 | Höhe | 65 |
5 | Geschossanzahl | 2 |
6 | Geschossart | HE |
7 | Hinweise | - |
Es hat sich bewährt, wenn die ausgegebenen Fire Direction Command Briefings eine laufende Nummer erhalten. So kann der FO leicht dem Fire Direction Commander das Wiederholen eines Feuerauftrags befehlen, indem er ihm einfach nur mitteilen muss: "Auftrag 5 wiederholen". Außerdem kann der FO auch mehrere Feuerbefehle nacheinander durchgeben und diese hinterher in beliebiger Reihenfolge ausführen.
Die Frage danach, wer die Fire Direction Command Briefings nummeriert, hängt davon ab, wie viele Forward Oberservers und wie viele Geschützbatterien es in der Mission gibt.
In der ersten Zeile des Fire Direction Command Briefings steht der Typ des Feuerbefehls. Wir unterscheiden dabei zwischen drei Typen.
Typ I
Feuerfreigabe nach eigenem Ermessen. Das heißt, wenn die Geschützbatterie bereit ist, den Feuerauftrag auszuführen, dann tut sie dies ohne erneute Rückfrage zum FO.
Typ II
Feuerfreigabe nur auf Befehl. Das heißt, wenn die Geschützbatterie feuerbereit ist, gibt sie dies an den FO durch. Dieser kann dann den Auftrag ausführen lassen, wie es ihm passt.
Typ III
Feuerfreigabe zu einer bestimmten Zeit. Das heißt, dass die Geschützbatterie sich feuerbereit macht, aber die Ausführung des Auftrags so plant, dass die Granaten zum angegebenen Zeitpunkt einschlagen. Der Zeitpunkt wird in Zeile 7 (Hinweise) angegeben. Vor dem Abschuss gibt es keine erneute Rückfrage zum FO.
In der zweiten Zeile des Fire Direction Command Briefings steht die Art des Angriffs. Wir unterscheiden dabei zwischen drei Angriffsarten.
Punktangriff
Beschuss auf einen Punkt.
Linienangriff
Beschuss entlang einer Linie. Die Linie kann über zwei Arten definiert werden.
Man definiert in Zeile 2 eine Kompassrichtung und eine Entfernung, z. B. "Linienangriff 350m Richtung 225°".
Man sagt in Zeile 2 nur "Linienangriff" und definiert in Zeile 3 zwei Koordinaten als Start- und Zielpunkt.
Flächenangriff
Beschuss einer Fläche definiert durch einen gegebenen Radius um den Zielpunkt aus Zeile 3. Beispiel: "Flächenangriff 250m" heißt, der Kreis mit Radius 250 Meter um die Zielkoordinate soll gleichmäßig mit Granaten überdeckt werden.
Achtung! Durch die inhärente Streuung eines Mörser von ca. ±50 Meter sind Linienangriffe mit Länge kleiner 50 bis 100 Meter sowie Flächenangriffe mit Radius < 50 Meter unnütz. Angriffe dieser Größenordnung sind de facto Punktangriffe.
In Zeile 3 steht die Koordinate des Ziels bzw. bei Linienangriff ggf. die Koordinaten von Anfangs- und Endpunkten der Linie. Dabei sollen die Koordinaten so genau wie möglich angegeben werden. Das Minimum sind achtstellige Koordinaten, aber wenn man kann, soll man zehnstellige Koordinaten nutzen. Weniger Stellen sollten die Koordinaten aber nicht haben, da bei sechsstelligen Koordinaten eine Abweichung von bis zu 144 Metern auftreten kann.
Achtung! Leider haben wir Maps im Repo, auf denen das Koordinatensystem auf der (Land)Karte von dem im Tablet/Android abweicht. Grundsätzlich können die Koordinaten in beiden Koordinatensystemen übermittelt werden. Es ist aber darauf zu achten, dass sich FO und Geschützbatterie auf ein System einigen. Entweder nutzen beide das Tablet/Android oder beide verwenden die Karte.
In die vierte Zeile kommt die Höhe des Ziels (ASL). Diese ist nötig, da der Höhenunterschied zwischen Geschütz und Ziel die Feuerlösung beeinflusst. Bei einem Linien- oder Flächenangriff setzt man in Zeile 4 ungefähr die mittlere Höhe des Bereichs ein, der beschossen werden soll.
Achtung! Leider haben wir Maps im Repo, auf denen die dargestellte Höhe auf der (Land)Karte von der angezeigte Höhe im Tablet/Android abweicht. Wie bei den Koordinaten schon angegeben, können beide Höhe benutzt werden, aber FO und Geschützbatterie müssen sich auf eine Quelle für die Höhe einigen.
In der fünften Zeile wird die Anzahl an Granaten genannt, die abgefeuert werden.
In Zeile 6 wird die Art des Geschosses angegeben, welche der FO anfordert. Wir nutzen beim Steilfeuer verschiedene Munitionstypen (Verfügbarkeiten je nach Geschütz)
LINK ZU DEN GESCHOSSART
Bemerkung Man kann die Zeilen 5 und 6 auch kombinieren, wenn man mehrere Geschossarten auf das selbe Ziel anfordern möchte. Anstatt zweier getrennter FDCBs kann man z. B. auch nennen: "3 HE, 3 Annäherung".
In Zeile 7 kommen alle Dinge, die nicht in den Zeilen 1 bis 6 gesagt wurden, aber für den Feuerauftrag relevant sind. Beispiele: