"Anything, anywhere, anytime." Loadmaster-Motiv
Der Transport von Fahrzeugen und Materialien als Aussenlast durch Hubschrauber kann in unwegsamem Gelände und bei grossen Distanzen die einzige Möglichkeit darstellen, effizient und schnell zu agieren.
Der Loadmaster (folgend auch LM) ist in Ausführung seiner Funktion Teil der luft-gebundenen Logistik und arbeitet an der Planung und Umsetzung von Lufttransport-Aufträgen mit. Als Teil der Crew übernimmt er die Verantwortung für Truppentransporte, Absprünge und Abseilen von Truppen und über mitgeführte Fracht. Auf der FOB oder Airbase übernimmt er als Teil der Ground-Crew Mechaniker- und Logistiker-Aufgaben. Im Lastenflug mit Außenlast arbeitet der Loadmaster vom Boden aus eng mit den Piloten zusammen.
Der Loadmaster ist im TTT keine eigenständige Funktion, da seine Aufgabenbereiche nicht Eins zu Eins umgesetzt werden können. Die Funktionen werden daher aufgeteilt (Siehe Abspringen).
Der Aussenlast-Aspekt ist standardmäßig eine Zusatzfunktion der Logistiker oder direkt des Nachschubfeldwebels, alternativ kann eine eigene Position geschaffen werden.
Der Logistiker oder Nachschubfeldwebel wählt eine geeignete Landezone in unmittelbarer Nähe des Bestimmungsortes der Ladung sowie eine unbenutzte SR-Frequenz für den Lastenflug. Die LZ ist entsprechend zu kennzeichnen (z.B.: “LZ Backyard SR131).
Optional und optimalerweise ist zusätzlich ein IP (Initial-Point) zu setzen, welcher definiert, wo sich der Pilot als "im Anflug"("inbound") meldet.
Ist die LZ (inkl. SR) bestimmt, wird ein 5-Liner ausgearbeitet. Die Short-Range und der optionale IP kann bei Remarks genannt werden. ( siehe 5-Liner )
In Hinblick auf den Schwerpunkt Aussenlast werden folgend mehrere Kriterien genannt, die man bedenken sollte.
Bei Landungen und Teil-Landungen (Nur ein Rad, eine Kufe oder Teile einer Kufe berühren den Boden) in halboffenem Gelände mit Hindernissen und erhöhtem Gelände um die LZ auf zwei Seiten ist ein Sicherheitsabstand von 2m horizontal und vertikal zur Rotorblattspitze und zum Heckrotor einzuhalten.
Bei der Ausführung des 5-Liners mit Aussenlast sind die Verantwortungen strikt geregelt.
Im Flug liegt die Verantwortung beim Piloten, bis er sich im Anflug befindet und sich beim LM anmeldet.
Ab diesem Zeitpunkt übernimmt der Loadmaster die Verantwortung über den Lastenflug und weist den Heli per Voice ein.
Der Pilot behält jedoch die Verantwortung für die Sicherheit über seine Maschine, erkennt er eine Gefahr für den Helikopter oder die Last, entscheidet er sich zum Abbruch.
Ist die Last abgesetzt, respektive aufgenommen, erfolgt mit dem Kommando «Clear out» des Loadmasters die Übergabe der Verantwortung an den Piloten mit der Freigabe zum Abflug.
Er weist den leeren Hubschrauber oder die Last (als Referenz für Angaben) sicher und ruhig ein und koordiniert die Abläufe auf der LZ in Sachen Sicherheit, Umgang mit den Lasten und Truppenbewegungen.
Wer sich während des Lastenflugs auf der LZ aufhält, muss den Weisungen des LM folgen und sollte optimalerweise die SR-Frequenz der LZ mithören.
Der LM eröffnet die LZ und die SR-Frequenz, gibt den 5-Liner an die Piloten weiter und hält sich bereit für die Einweisung des Hubschraubers.
Der Pilot meldet sich, leer oder mit Aussenlast, bei der IP auf der Short-Range der LZ an, um den Lastenflug zu beginnen.
Der Hubschrauber meldet sich auf Position der IP bei der LZ an:
«LZ Backyard, Packhorse-1, Inbound IP Sparrow»
Der Loadmaster erteilt die Freigabe zum Anflug:
«Packhorse-1, LZ Backyard, Clear in!»
Der Pilot quittiert die Freigabe:
«Clear in, Packhorse-1»
Der Hubschrauber befindet sich nun im Anflug, der LM gibt per Funk Informationen oder Befehle an den Piloten. Der Pilot quittiert dies nicht, er konzentriert sich lediglich, dies umzusetzen.
(Hier Bild und/oder gesprochenes Beispiel einer Einweisung in Textform)
Der Hubschrauber (H) befindet sich bei IP Sparrow 600m entfernt,
seine Höhe entspricht 5x15m (Länge der Last+Seil)=75m über der Höhe der LZ.
Das Ziel des LM ist es, die Last 3m über Boden auf Position einzuweisen, und sie dann abzusetzen.
(LM):"Height is 75, forward 600"
(H) sinkt kontinuierlich mit 5° Sinkwinkel, er fliegt mit etwa 100km/h an, noch 400m
(LM):"Heigt is 50" (Solange der Pilot mehr als 100m entfernt ist sind kaum Entfernungsangaben notwendig)
(H) sinkt weiter, verlangsamt auf 80km/h, noch 300m
(LM):"Heigt is 30, height is good"
(H) sinkt nicht weiter, verlangsamt auf 60km/h, noch 200m
(LM):"Height is 30, clear of obstacles"
(H) sinkt lansam weiter, noch 100m
(LM):"Heigt is 25, forward 100"
(H) sinkt lansam weiter, bremst weiter ab, noch 50m
(LM):"Heigt is 20, height is good, forward 50"
(H) sinkt langsam weiter, ist etwas schnell
(LM):"Height is 15, don't sink, forward 30, gently!"
(H) hält die Höhe, bremst etwas stärker ab.
(LM):"Down 5, forward 20."
(H) sinkt von 15m auf 10m, kommt näher.
(LM):"Down 5 forward 10"
(H) sinkt weiter auf 10, nähert sich auf 10
(LM):"Heigt is 10, down 5, forward 10"
(LM):"forward 8, 5"
(LM):"down 5, forward 4, 3, 2, 1, forward steady"
(LM):"down 3, 2, 1, load on ground, Relaese!"
(H) löst die Last ab
(LM):"Load is free, up... clear out!
Ist die Last angehängt, respektive abgesetzt, entlässt der Loadmaster den Hubschrauber.
Ist der Hubschrauber ohne Last, kann direkt der Befehl "Clear out." vergeben werden.
Ist der Hubschrauber mit Last, muss die Last frei von Hindernissen sein um einen Reibungslosen Abflug ohne Funk-Unterstützung gewährleisten.
Der Lastenflug-Funk erfolgt standardmäßig in Englisch. Während der Testphase der SGA Loadmaster hat sich gezeigt, dass der englische Flugfunk viele Vorteile hat:
Da der Loadmaster viele Anweisungen und Informationen funken muss, erfolgt der Lastenflug-Funk nicht nach Funksprache-Regeln, sondern ist ein informelles Gespräch von 2 Parteien.
Da sich der Pilot sehr konzentrieren muss, wird er die Befehle und Informationen, die der Loadmaster (LM) funkt nicht bestätigen oder quittieren.
Die Kommunikation des Piloten beinhaltet die Anmeldung auf dem Funkkanal vor der Ausführung des Lastenflugs und Anmeldung des Anflugs beim definierten IP.
Die Zahlen werden als Einzelziffern ausgesprochen, die Einheit ist immer in Meter, die Einheit wird nicht genannt. Beispiel für «Vorwärts 125 (Meter)» -> «Forward One-Two-Five»
Heading-Korrekturen im Anflug werden in Grad (°) angegeben, Degree/Degrees auf Englisch.
1 One | 6 Six | 10 One-Zero |
2 Two | 7 Seven | 15 One-Five |
3 Three | 8 Eight | 20 Two-Zero |
4 Fourer | 9 Niner | 50 Five-Zero |
5 Five | 0 Zero | 100 One-Zero-Zero |
Die Standard-Voice unterteilt sich in mehrere Kategorien. Die beiden Hauptkategorien sind Befehle und Informationen. Befehle sind Anweisungen an den Piloten, Informationen erfordern kein Handeln des Piloten, sondern sollen ihm bei der Situationswahrnehmung helfen.
Kategorie | English | Deutsch | Hinweis |
---|---|---|---|
Funk-Eröffnung | inbound | Im Anflug | Anmeldung durch den Piloten |
clear in | Anflug freigegeben | Der LM gibt die Freigabe (Pilot quittiert) | |
Clear out | Abflug freigegeben | der LM gibt die Freigabe, sobald Luftraum frei | |
Bewegungs-Befehle | Forward | Vorwärts | "Forward 1(one)5(five)" |
Back | Rückwärts | - | |
Left | nach Links | In Flugrichtung | |
Right | nach Rechts | In Flugrichtung | |
Up | Steigen | - | |
Down | Sinken | - | |
Turn Left (in°) | Drehen nach links | In Flugrichtung | |
Turn Right (in°) | Drehen nach rechts | In Flugrichtung | |
Fly straight | Flieg gerade aus | Beendigung der Kurfe | |
Bewegungs-Informationen | Height is good | Höhe ist gut | keine vertikale Bewegung |
Heigt is...(in m) | Höhe ist (in m) | Höheninformation | |
Height above Obstacle... (in m) | Höhe über Hindernis | ||
Obstacle past | Hindernis überquert | ||
load on ground | Ladung ist am Boden | ||
Load clear of ground | Ladung ist ab Boden | ||
Load is on | Ladung am Seil | ||
Load is free | Ladung ist ausgeklinkt | ||
Strope is coming tight | Lastenseil spann sich | Ankündigung an den Piloten | |
Korrektur | Correction | Korrektur | Den korrigierten Wert sofort angeben |
Gently | Langsam | Langsamer anfliegen oder vorsichtig korrigieren | |
Ladungsbefehle | Release | Ladung ausklinken | |
Load on | Ladung anhängen | ||
Strope down | Seil ausfahren | Bei adv. Sling-Loading | |
Ladungs-Information | Hands on | Hände am Seil/an Ladung | Bei adv. Sling-Loading |
English | Deutsch | Hinweis |
---|---|---|
Increase your speed | Geschwindigkeit erhöhen | |
Reduce your speed | Geschwindigkeit verringern | |
Increase your rate of climb | Steigrate erhöhen | |
Decrease your rate of climb | Steigrate verringern | |
Increase your rate of descent | Sinkrate erhöhen | |
Decrease your rate of descent | Sinkrate verringern | |
Strope | Lastenseil | |
Long-Line | Langes Lastenseil | Bei Adv. Sling-Loading |
Work in Progress
Tendenziell sind zwei Szenarien gegeben, in denen Aussenlast Sinnvoll ist.
Ansprechpartner des Artikels/Inhalts, ggf. mit Discordname (Pflicht)
Die Inhalte stammen aus dem Real-Life und wurden Sinngemäss, aufs TTT angepasst, von Drake zusammengetragen und niedergeschrieben. Schriftliche Quellen gibt es im Netz keine, die Original-Unterlagen sind nicht zur Veröffentlichung freigegeben.
Provisorische Bilder zur SGA Aussenlast:
https://imgur.com/a/Omucygx