Motorisierte Infanterie wird durch leicht gepanzerte Fahrzeuge (APC) transportiert. Bei diesen handelt es sich zumeist um Radpanzer, jedoch kommen vereinzelt auch leicht gepanzerte Kettenfahrzeuge zum Einsatz (bspw. M113).
Von "normaler" Infanterie hebt mot. Inf. sich durch erhöhte operationale Reichweite, kürzere Verlegungszeiten und größere Kapazitäten beim Mitführen von zusätzlichen Kampfmitteln ab.
Sie unterscheidet sich von Mechanisierte Infanterie dadurch, dass - zumindest im deutschen System - kein Wechsel der Kampfweise während des Gefechts stattfindet. Sie kämpft also nicht auf-, sondern nur abgesessen (ggf. mit Unterstützung des Fahrzeugs). Die unmittelbare Nahbereichsverteidigung über Luken (z.B. beim TPz Fuchs) zählt dabei nicht als aufgesessener Kampf.
Die Fahrzeuge der motorisierten Infanterie unterscheiden sich - abhängig von der Nation und ihren jeweiligen Einsatzgrundsätzen - stark voneinander. Entsprechend variabel ist auch das Vorgehen. Je nachdem, wie stark Panzerung und Bewaffnung sind, kann das Fahrzeug offensiver eingesetzt werden.
Beispiele für entsprechende Fahrzeuge:
Bei solchen Fahrzeugen sind die Plätze in der Slottung bereits fest vorgegeben.
ODER
Abhängig vom jeweils eingesetzten Fahrzeug weichen die Voraussetzungen beim Absetzen und Aufnehmen der Infanterie ab; generell gilt:
Je geringer das Fahrzeug gepanzert ist, desto besser geschützt muss der Aufnahme-/Absetzpunkt sein.
Wenn motorisierte Infanterie während der Verlegung unter Feuer gerät, entscheidet auch hier vor allem der Panzerungswert der Fahrzeuge über das weitere Vorgehen:
Details zum taktischen Vorgehen sind in den Abschnitten Orientierung & Bewegung und Kampf nachzulesen.
Der Gruppenführer führt das Fahrzeug persönlich, solange die Infanterie aufgesessen ist. Dazu stehen ihm Kartenmaterial, GPS, fahrzeuginternes cTab / Blueforce-Tracking und die Augen und Ohren seiner aufgesessenen Schützen zur Verfügung.
Er sitzt auf dem Kommandanten- oder - falls dieser nicht vorhanden ist - auf dem Beifahrerplatz und weist seinen Fahrer an. Den Bordschützenplatz überlässt er dem designierten Richtschützen.
Ein (Halb-) Zug mot. Infanterie kann als Vorhut eines Konvois eingesetzt werden. Bei befohlenem Halt können die Fahrzeuge die Fahrbahn blockieren und nach vorn und hinten absichern, während die Infanterie absitzt und in einigem Abstand zum Fahrzeug dessen Flanken sichert.
Die grundsätzlichen Bewegungstechniken beim abgesessenen Vorgehen gleichen denen der normalen Infanterie.
Sobald die Infanterie abgesessen ist, gibt es mehrere Möglichkeiten im Umgang mit dem Fahrzeug:
a) zurücklassen am Absitzpunkt
b) mitführen hinter der Infanterie zur Feuerunterstützung
Wenn das Gelände es zulässt, können die Fahrzeuge nebeneinander überschlagend unter Feuerschutz vorrücken. Befindet sich feindliche Infanterie im unmittelbaren Nahbereich oder werden Fernlenkwaffenstellungen vermutet, gilt es, die Fahrzeuge umgehend in Sicherheit zu bringen und vorwiegend infanteristisch vorzugehen.
Sind Lukenplätze am Fahrzeug vorhanden, sollten diese entsprechend besetzt werden. Dafür eignen sich besonders Schwerpunktwaffen wie LMG und Unterlaufgranatwerfer oder ein Truppführer, der die Bordwaffe und/oder die Schützen an den Luken einweist. Die Soldaten an den Luken dienen dabei als erweiterte Augen und Ohren des Gruppenführers. Sie unterstützen in eng bebautem Gebiet beim Manövrieren, verteidigen aufgessen das Fahrzeug bei unerwarteten Feindkontakt und klären die Umgebung auf.
Der Gruppenführer kämpft generell nicht aufgesessen. Fahrzeuge sind immer besetzt um Aufklärung und Feuerunterstützung zu leisten.
Aufgesessen führt der Gruppenführer das Fahrzeug. Abgesessen führt er die Infanterie und zieht bei Bedarf das Fahrzeug nach.
Ein mit Fahrer und Schütze besetztes Fahrzeug entspricht einem Deckungs- bzw. MG-Trupp und sollte auch so benutzt werden. Das Fahrzeug bezieht eine Überwachungspositon und überwacht das Vorgehen der Infanterie. Beim Kampf in und um Ortschaften bieten sich Fahrzeuge als Flankenschutz und zum Abriegeln der Ortschaft gegen feindliche Verstärkungen an.
Wie auch bei den Fahrzeugen der mechanisierten Infanterie gibt es in TPz und APCs oft getrennte Intercom-Channel für Crew und Cargo-Raum. Die Benutzung ist den Umständen (Umgebungsgeräusche etc.) anzupassen.
Fahrer und Schütze sollten sich immer im selben Intercom-Channel befinden.
Oft gibt der Gruppenführer seinen untergebenen Soldaten Vorbefehle, bevor er absitzt. Dazu bietet es sich an, entweder mit dem hinteren Kampfraum über dessen Intercom-Channel zu reden oder - in Vorbereitung des Absitzvorganges - alle Gruppenmitglieder gleichzeitig mit dem Shortrange-Funkgerät auf der Gruppenfrequenz anzufunken.
Abgesessen hält der Gruppenführer ebenso über den internen Gruppenfunk Kontakt zum Fahrzeug. Die Infanteristen sollten im abgesessenen Zustand daran denken, dass der Funk schnell überquillt, wenn alle Informationen - unabhängig von ihrer unmittelbaren Bedeutung für den AUF-Trupp - über den Gruppenfunk mitgeteilt werden. Sooft es geht, sollten nur den AB-Trupp betreffende Meldungen mündlich weitergegeben werden, sodass der Gruppenfunk frei bleibt für Kontaktmeldungen und Bewegungsbefehle für das Fahrzeug.
Gemeinhin befiehlt der Zugführer den Absitzort, -reihenfolge und -zeit. Im Konvoi kann es sein, dass die Vor- bzw. Nachhut eigenverantwortlich absitzen dürfen.
Wenn der Gruppenführer abgesessen ist, sollte mindestens einer der beiden Soldaten auf dem Fahrzeug das fahrzeugeigene
Funkgerät für die Kommunikation nach oben (Zugführung) bzw. lateral (angeschlossene Fahrzeuge im Zug) vorbereitet haben.
Besonders, wenn Teile der Zugführung die vorübergehende Führung über die Fahrzeuge übernimmt, während die Infanterie abgesessen kämpft, sind zuginterne Kontaktmeldungen und Lageänderungen (durch AT-Bedrohungen etc.) unvermittelt weiterzugeben.
Einer der beiden aufgesessenen Soldaten sollte gleichzeitig die Kommunikation zu seinem Gruppenführer aufrechterhalten.
Der Gruppenführer bleibt auch abgesessen in Veranwortung für das Fahrzeug.
Wenn er sie abgibt, ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass er sich seiner infanteristischen Rolle auch auf Ebene der Kommunikation gewahr bleibt. Die vertikale (zur Zugführung) und laterale (zu angeschlossenen Infanterie-Gruppen) Kommunikation rückt in seinen Fokus, sobald er das Fahrzeug verlassen hat.
Falls es einen dezidierten Konvoifunkkanal gibt, wird dieser zugunsten des Zugfunks aufgegeben, sobald das Fahrzeug den Release Point erreicht hat und die Infanterie absitzt.
SGA & Wiki-Artikel: Andx