Der Konvoi ist ein Verband von Fahrzeugen zum Zweck einer Verlegung. Dabei wird im Regelfall ein zu schützendes Element zu einem Zielort verbracht. Zu einem Konvoi gehört eine verpflichtende Befehlsgebung. Diese kann auch als Anhalt für eine Befehlsgebung außerhalb eines Konvois dienen.
Allgemein können Fahrzeugbewegungen im TTT in verschiedenen Formationen durchgeführt werden:
Für einen Konvoi kommen im Regelfall Kolonne und gestaffelte Kolonne in Betracht.
Die Vorbereitung des Konvois umfasst mehrere Teilbereiche: Die Karten- und Routenarbeit, die Reihenfolge der Trupps innerhalb des Konvois, das Aufsitzen der Trupps auf die Fahrzeuge und das Herstellen der Konvoi-Formation.
Verantwortung für einen Konvoi (also die Summe der Fahrzeuge) hat der Konvoi-Führer. Das bedeutet auch, dass einzelne Führungskräfte nicht einfach mal ansagen, was der Konvoi oder ihr Fahrzeug zu tun hat. Der Konvoi-Führer untersteht direkt der durchführenden Einheit oder bei mehreren Truppenteilen der OPL, bis der Konvoi aufgelöst ist. Der Konvoi-Führer wird durch die OPL oder die durchführende Teileinheit festgelegt. In der Regel ist es einer der Zugführer oder sein Stellv, in Ausnahmefällen andere Teileinheitsführer oder der Funker selbst.
Der Konvoi-Führer ist für die Karten – und Routenplanung zuständig. Dabei richtet er sich nach den von der übergeordneten Führung gegebenen Befehlen. Er kann diese Aufgabe auch delegieren, die Verantwortung und somit die Pflicht zur Überprüfung verbleibt bei ihm.
Der Konvoi-Führer plant die Route nach verschiedenen Gesichtspunkten:
Konvoiaufstellung | |
Startingpoint | |
Passingpoint | |
Richtungspunkt | |
Haltepunkt | |
Releasepoint |
Der jeweilige Fahrzeugführer begibt sich mit seinem Fahrzeug auf seinen Platz im Konvoi. Sobald er diesen erreicht hat, löscht er seine Kartenmarkierung und meldet sein Fahrzeug auf i.d.R. Konvoifunk 66 an. Das Fahrzeug ist dabei am Fahrbahnrand aufzustellen.
Sollte ein Trupp auf mehrere Fahrzeuge aufgeteilt werden, so ist durch den Truppführer ein Fahrzeugführer zu bestimmen. Dieser verfährt wie oben beschrieben. Für die Dauer des Konvois ist dieser Fahrzeugführer nicht mehr seinem Truppführer, sondern dem Konvoiführer unterstellt.
Wir fahren zwei unterschiedliche Konvoi-Formen:
ARMA-Reality-Check: Bei vielen Desyncs empfiehlt es sich einen höheren Abstand zwischen die Fahrzeuge zu legen. Auch mehr als 100 Meter.
Generell sind die Abstände des Konvois der Topographie, der Sichtverhältnisse und der Feindlage anzupassen. Ein Auffahren auf unter 5 Meter (oder eine Fahrzeuglänge) ist unter allen Umständen zu vermeiden, außer explizit angeordnet. Dazu folgende Faustregeln:
Vor- und Nachteile von offenem und geschlossenem Konvoi
Generell ist eine lockere Formation in offenem Gebiet zu bevorzugen. Die lockere Formation sorgt dafür, dass der Gegner nicht den gesamten Konvoi gleichzeitig unter Feuer nehmen kann und das IEDs nicht mehrere Fahrzeuge ansprengen können. Zudem ermöglicht der größere Abstand zwischen den Fahrzeugen mehr Manöverwege (Flanken, Ausweichen) und bessere Reaktion auf Gefahren. Nicht zuletzt reduziert es die Gefahr von Auffahrunfällen drastisch.
Die geschlossene Formation ist im Personenschutz und beim Transport von High Value Gütern bevorzugt, da die enge Formation verhindert, dass sich etwas »zwischen« den Konvoi setzen kann – und Feuerkraft auf einen sehr engen Raum zusammenfasst. Gleichzeitig ist die enge Formation deutlich schwieriger zu fahren (Auffahrunfälle) und erfordert vorausschauendes Fahren und ein eingespieltes Team.
Grundsätzlich können Konvois in allen im TTT vorhandenen Formationen durchgeführt werden. Die beiden meistgenutzten Formationen sind die Kolonne und die gestaffelte Kolonne.
Kolonne
Als Beispiel: Fahrzeug 1 ist das Führungsfahrzeug und sichert in Fahrtrichtung ab. Fahrzeug 2 sichert nach rechts ab, Fahrzeug 3 nach links, usw. Das letzte Fahrzeug, hier Fahrzeug 5, sichert nach hinten ab. Die Abstände zwischen den Fahrzeugen entsprechen den Vorgaben der Konvoiführung, im Regelfall ca. 50 m. Sicherungsbereiche können Lageabhängig gewählt oder befohlen werden.
Die Fahrzeuge im Konvoi halten in der Formation
Gestaffelte Kolonne
Der Konvoi fährt in einer versetzten Stack-Formation. Fahrzeug 1 ist das Führungsfahrzeug und sichert in Fahrtrichtung ab. Fahrzeug 2 sichert nach rechts ab, Fahrzeug 3 nach links, usw. Das letzte Fahrzeug, hier Fahrzeug 5, sichert nach hinten ab. Die Abstände zwischen den Fahrzeugen in einer Linie, hier 1,3,5 und 2,4, entsprechen den Vorgaben der Konvoiführung, im Regelfall ca. 100 m. Sicherungsbereiche können Lageabhängig gewählt oder befohlen werden.
Die Fahrzeuge im Konvoi halten in der Formation.
Kolonne | |
Gestaffelte Kolonne |
Der Konvoi ist so strukturiert, dass er maximale Sicherung bietet. Dabei unterscheiden wir zwischen:
Einem »Dreier Konvoi« (3 Elemente) und einem »Fünfer Konvoi« (5 Elemente). Egal wie groß die Mannschaft ist – ein Konvoi ist immer in mind. 3 Teile zu unterteilen, optimalerweise aber in fünf.
Der »Dreier Konvoi«
Das erste Sicherungselement sorgt für die Sicherheit nach vorne und klärt die zu befahrende Wegstrecke auf. Die Transportgüter und die Führung befinden sich in dem mittleren Teil des Konvois und sichern die Seitenbereiche rechts und links ab. Das zweite Sicherungselement sorgt für die rückwärtige Sicherung und gilt als schnelle Einsatztruppe bei Feuerüberfällen.
Der »Fünfer Konvoi«
Durch diese Struktur übernehmen das erste und das zweite Sicherungselement die Seitenabsicherung und bei Bedarf ebenfalls die Sicherung nach vorne und hinten. Die Vorhut kann den Abstand zum Konvoi vergrößern und wird als variables Aufklärungselement eingesetzt. Gefahren werden so frühzeitig erkannt. Die Nachhut kann ebenfalls den Abstand vergrößern und so bei jedem Halt als Overwatch-Element dienen, sowie als Reserve-Einheit an Brennpunkte gezogen werden.
Die Geschwindigkeit sollte in etwa 50 – 70 % der Maximalgeschwindigkeit des LANGSAMSTEN Fahrzeuges im Konvoi sein. Jedes Fahrzeug braucht eine Beschleunigungsreserve für den Notfall und für das Regulieren des Abstandes. Das Fahren mit Höchstgeschwindigkeit ist nur im Notfall erlaubt und nur über kurze Strecken.
Tipp: ARMA bietet 3 Standardgeschwindigkeiten für Fahrzeuge (tatsächlich ist die Geschwindigkeit abhängig vom Fahrzeugmodell und Untergrund)
Mit "Entf" (Standardbelegung, kann je nach Einstellungen abweichen) kann man einen Tempomat ein- und ausschalten. Die zu dem Zeitpunkt gefahrene Geschwindigkeit ist dann als Höchstgeschwindigkeit eingestellt. Zusätzlich gibt es noch einen Tempomat. Dieser wird nach einschalten des Begrenzers mit drücken der Taste “Einf” eingeschalten. Danach lässt sich mit Strg+Mausrad-ab oder Strg+Mausrad-auf die Geschwindigkeit in 5km/h Schritten einstellen.
Im TTT gibt es zwei relevanten Halteformationen für Konvois
Halt in Kolonne | Zum Halt wird dabei an den Straßenrand gefahren (in der Regel rechts), um einen Rettungskorridor freizuhalten. | |
Halt in gestaffelter Kolonne | Zum Halt wird an den jeweiligen Straßenrand gefahren. | |
Halt in “Fischgräte” | Zum Halt Fahren die Fahrzeuge abwechselnd links und rechts einige Meter in das Gelände ein. |
Wichtig: Halten ist KEIN Parken.
Halten bedeutet, dass jederzeit und sofort die Fahrt aufgenommen werden kann. Also keine »für kleine Tiger« für Fahrer während eines Haltes. Der Halt in Kolonnenformation wird auf der Straße vollzogen und die Fahrformation und Ordnung wird beibehalten.
Die Sicherungsbereiche stellen die Hauptbeobachtungsbereiche dar. In diese Richtung ist, falls vorhanden, eine schwere Waffe zu richten. Trotzdem sollte jede Fahrzeugbesatzung nach Möglichkeit einen Rundumblick behalten.
Das erste Fahrzeug sichert immer nach vorne, während das letzte Fahrzeug nach hinten sichert. Für die Seitenabsicherung gilt wie auch sonst beim Autofahren "rechts vor links". Das heißt, dass das zweite Fahrzeug vom Sicherungselement nach rechts sichert. Das nächste Fahrzeug dann nach links. Fahrzeuge aus dem Bereich Transport und Führung haben keine festen Sicherungsbereiche, halten aber trotzdem die Augen offen. Sollte in den Sicherungselementen jeweils nur ein Fahrzeug vorhanden sein, so muss das vordere nach vorne und rechts und das hintere nach hinten und links sichern.
Sicherungsbereiche während der Fahrt in 3er Formation
Sicherungsbereiche während der Fahrt in 5er Formation
Hier muss klar unterschieden werden, zwischen den Methoden im realen Leben und den Methoden in ARMA. Der Grund: Das Schadensmodell der Fahrzeuge in ARMA 3 ist (wie in allen Teilen zuvor) äußerst mangelhaft. Die Fahrzeuge tendieren ohne Vorwarnung in einen Feuerball aufzugehen.
Was wieder nicht ganz so unrealistisch ist: Der Gegner (in diesem Falle die KI) bekämpft mit panzerbrechender Munition besonders erfolgreich Fahrzeuge - meist deutlich früher, als die AT-Schützen aufgeklärt wurden. Dies führt häufig dazu, dass bei »realistischer« Verhaltensweise der komplette Trupp im Feuerball stirbt. Daher gibt es, abweichend von den üblichen Doktrinen, Abweichungen im TTT
Beim Halt gibt es zwei Arten des Absitzen - die Befehle:
Sicherungsrichtung beim Halt
Im Konvoi bauen wir die Sicherung auf die Seite auf, die in unserem Verantwortungsbereich lag (bei der Fahrt). Also entweder Rechts oder Links. Dabei entfernen wir uns von den Fahrzeugen und suchen eigenständig Deckung. Beim 3er Konvoi unbedingt zu vermeiden ist eine Absicherung, in der in der Mitte das Fahrzeug die Sicht auf den eigenen Trupp verhindert - und den Trupp in zwei Teile aufteilt. Besser ist es, sich vom Fahrzeug weg zu bewegen und an erhöhter Position in Deckung eine 360 Grad-Sicherung aufzubauen, mit Überblick auf den Konvoi.
Die Vorhut richtet ihren Sicherungsbereich nach vorne aus. Das bewaffnete Fahrzeug ist nach Möglichkeit teilgedeckt nahe der Straße abzustellen - Aber NICHT auf Straßenkreuzungen oder ähnlichem.
Die Nachhut stoppt in Überwachungsposition - dabei bleibt in der Regel die Bordwaffe besetzt, während ein Teiltrupp den Rückraum sichert.
Vor der Konvoi-Bildung wird vom Fahrer und Beifahrer (also meist Trupp- oder Gruppenführer) sich auf einen zusätzlichen Funkkanal eingewählt. Der Standard-Konvoi-Kanal im TTT ist 66. Funker bleibt auf seinen Frequenzen. Nur Trupp- und Zugführer und OPL sprechen auf dem Kanal mit dem Konvoiführer. Der Fahrer empfängt nur. Eine andere Möglichkeit ist, dass der Truppführer die Fahrzeug-Longrange einstellt und auf Lautsprecher stellt. So kann nur er Funken, die Informationen kommen aber bei allen an.
Über den Konvoikanal werden durchgegeben:
Alles andere läuft über die üblichen Kanäle.
Die Reaktionen müssen im Vorfeld oder in der Situation durch die Konvoiführung befohlen werden.
Wurde zu Beginn der Konvoifahrt das Durchstoßen bei eventuellem Feindkontakt befohlen, wird dies gegebenenfalls durchgeführt, sofern die Straße nicht blockiert ist.
Beim Durchstoßen wirken die Fahrzeugwaffen in ihrer Sicherungsrichtung auf den Feind, bzw. halten den Feind durch Sperrfeuer unten. Eine Erhöhung der Geschwindigkeit sollte vermieden werden, da durch Eile Unordnung entsteht und eventuell schwerere Fahrzeuge im Konvoi ihr Tempo nicht erhöhen können und somit zurück bleiben würden.
Der Konvoi hält, wobei die Kampftrupps von den Fahrzeugen absitzen und ggf. unter Deckungsfeuer durch die Fahrzeugwaffen ein Flankenmanöver, einen Frontalangriff etc. durchführen.
Ist das Ausweichen zu Beginn der Konvoifahrt befohlen worden, so wird bei Feindkontakt durch die Fahrzeugwaffen der Feind unterdrückt. Wenn möglich nebeln sich die Fahrzeuge ein und es wird langsam zurück gesetzt. Es bringt keine Vorteile, wenn in aller Eile beim Zurücksetzen Unfälle entstehen. Langsam ist flüssig und flüssig ist schnell.
Missionsbauer sollten darauf achten, dass in Konvoimissionen Kartenmarkierungen mindestens in der Gruppe möglich sind, da sonst die Vielfälitgen Markierungen und die damit verbunden Informationen und Meldungen nicht mehr möglich sind.
Ebenso ist es wichtig das die Fahrzeugfunkgeräte mit denen der Gruppen kompatibel sind, bzw. genug Funkgeräte mit mindestens mittlerer Reichweite (also 152er oder 148er) in den Gruppen vorhanden sind, damit der Konvoifunkkreis gebildet werden kann.
Für Details zum Einsatz der Fahrzeuge außerhalb des Konvois:
LKWs und leicht gepanzerte Fahrzeuge: Motorisierte Infanterie
Schützenpanzer: Mechanisierte Infanterie
Kampfpanzer: Panzer